Übersichtskarte der Top 10 Sehenswürdigkeiten

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Sehenswürdigkeiten in Amsterdam

Sehenswürdigkeiten in Amsterdam

Ein moderner Lebensstil gepaart um traditionell erhaltene Grachtenhäuser – es ist dieser besondere Mix, der Amsterdam zu einer der lebenswertesten Städte in Europa macht. Ähnlich wie Venedig ist Amsterdam auf Zehntausenden Holzpfählen errichtet und wird von teilweise malerischen Grachten durchzogen. Es ist dieser Charme, der zum Entdecken und Schlendern anregt und der jährlich Millionen Touristen magisch anzieht. Die offene wie freundliche Art der Niederländer rundet das Gesamtbild schließlich ab. Neben vielen historischen Gebäuden ist Amsterdam zudem für seine Vielzahl an Museen, Galerien und Theatern bekannt. Kunst ist neben der Architektur sowieso allgegenwärtig. Und dann gibt es da natürlich noch die (fast schon) obligatorischen Grachtenfahrten, von denen aus die Stadt wieder in einem ganz neuen Winkel betrachtet werden muss. Spätestens dann stellt man nämlich fest, dass Amsterdam nicht von einigen wenigen Bauwerken lebt, sondern vielmehr als Gesamtwerk zu überzeugen weiß. Für Inspirationen abseits dieser Gesamtbetrachtung habe ich die Top 10 Sehenswürdigkeiten von Amsterdam zusammengestellt.

Top 1: Grachten

Aushängeschild von Amsterdam sind die vielen Grachten, an deren Ufern sich die wunderschönen Grachtenhäuser aneinanderreihen. Die Wasserstraßen bilden seit 1612 ein ringartiges Netz, welches die gesamte Altstadt umspannt. Angelegt für den Warentransport über Wasser, konnten so Barkassen bis an die Grachtenhäuser der Kaufleute gelangen. Mithilfe von Flaschenzügen an den Giebeln der Häuser erfolgte anschließend die Be- oder Entladung. Auch heute noch wird der Flaschenzug gerne für Umzüge genutzt, um sperrige Gegenstände nicht durch die engen Treppenhäuser tragen zu müssen. Die abwechslungsreichen Grachten können dabei auf zwei Wegen entdeckt werden – zu Fuß oder auf einem Schiff. Beide Optionen empfehle ich für einen Amsterdambesuch. Die bekanntesten Grachten sind der Prinsengracht, der Keizersgracht und der Herengracht.

Tipps & Infos

Grachtenfahrten werden in Amsterdam in zahlreichen Optionen angeboten. Von der einstündigen Panoramafahrt bis hin zur abendfüllenden Kulturveranstaltung samt Buffet. Oftmals reicht aber eine der erstgenannten Fahrten, um einen guten Überblick über die Altstadt zu erhalten.

Top 2: Anne-Frank-Haus

Im Herzen der Altstadt von Amsterdam steht das bedeutsame Anne-Frank-Haus, dass sich dem Leben und der Verfolgung von Anne Frank sowie der Unterdrückung der Juden im Zweiten Weltkrieg widmet. Das jüdische Mädchen deutscher Eltern wurde durch ihre Tagebücher bekannt. In ihnen beschreibt sie die Zeit in Amsterdam, vornehmlich ihre Erlebnisse im Versteck. Hierbei handelte es sich um ein Hinterhaus, dass ihr Vater in Angst vor der Verfolgung der Gestapo heimlich einrichtete. Hier verbrachte Anne Frank gemeinsam mit ihrer Familie und weiteren Juden mehr als ein Jahr – lautlos und in steter Angst – bevor sie von der Gestapo entdeckt und deportiert wurden. Ihr weiteres Schicksal bis zum Tod im KZ Bergen-Belsen wird eindrucksvoll im Museum präsentiert. Zugleich kann das zusammenhängende Vorder- und Hinterhaus besichtigt werden.

Tipps & Infos

Das Anne-Frank-Haus zählt zu den wichtigsten Museen der Niederlande. Entsprechend lange Warteschlangen bilden sich täglich vor dem Eingang. Mein Tipp: Unbedingt im Vorfeld online (und rechtzeitig) ein Ticket kaufen. So kann man die lange Wartezeit elegant umgehen.

Top 3: Paleis op de Dam

Der Paleis op de Dam, auch bekannt als Koninklijk Paleis, ist der königliche Palast der Niederlanden. Erbaut 1648 bis 1665 befindet sich das Bauwerk im Herzen der Altstadt von Amsterdam. Ursprünglich diente das Gebäude als Rathaus, was bis heute gut sichtbar ist – schließlich wurden die Räume entsprechend den Bedürfnissen gestaltet. So kann bis heute der imposante Bürgersaal betrachtet werden, der damals den Bürgern der Stadt offen stand. Erst 1939 ging das Rathaus dauerhaft in den Besitz der Königsfamilie über. Heutzutage wird der Palast ausschließlich zu Repräsentationszwecken genutzt, nicht aber als Sitz der Königsfamilie. Dies ermöglicht grundsätzlich eine Besichtigung der Räume. 

Tipps & Infos

Normalerweise kann der Palast täglich besichtigt werden. Die Ausnahmen bilden offizielle Termine der Königsfamilie. Um nicht vor verschlossenen Türen zu stehen, lohnt ein Blick auf den Kalender der offiziellen Internetseite.

Top 4: Westerkerk

Die Westerkerk liegt unmittelbar zum Anne-Frank-Haus und nahe der Prinsengracht. Sie wurde in den Jahren 1620 bis 1631 im Stil der Renaissance erbaut. So wird der Backsteinbau um langgezogene Fensterfronten ergänzt, die mit gradlinigen Verzierungen aufwarten. Besonders markant ist der mehrfach gestufte Turm, auf dessen Spitze die große, in blau gehaltene Kaiserkrone thront. Bis zur Renovierung im Jahr 2006 war die Krone in einem Goldgelb gestrichen. Erst danach erhielt sie ihre blaue Farbe. Der Kirchturm ist mit einer Gesamthöhe von 85 Metern zudem der höchste seiner Art in Amsterdam. Das Innere der Kirche besticht mit geraden, schnörkellosen Konturen die allesamt in Weiß gehalten sind.So fügt sich auch die Orgel perfekt in das Ambiente ein.

Tipps & Infos

Jeden Dienstag in der Zeit von 12:00 Uhr bis 13:00 Uhr wird das Glockenspiel manuell von einem Glockenspieler bedient. Darüber hinaus ertönen die Glocken täglich jede Viertelstunde. Außerdem wird jeder vollen Stunde eine kurze Melodie automatisch abgespielt. Hierfür werden zweimal im Jahr neue Musikstücke eingespielt.

Top 5: Van Gogh Museum

Der niederländische Maler Vincent van Gogh zählt zu den wichtigsten Künstlern des Landes und seine Malereien sind heute weltweit bekannt. Um vielen seiner Werke einen angemessenen Platz zur Betrachtung zu bieten, wurde 2013 das Van Gogh Museum in Amsterdam wiederöffnet. Es beherbergt mit über 200 Gemälden sowie 400 Zeichnungen die größte Sammlung des Künstlers. Das wohl bekannteste, im Museum ausgestellte Werk ist das im Jahr 1885 gemalte Bild »Die Kartoffelesser«. Aber auch andere, berühmte Werke wie »Vincents Schlafzimmer« oder das »Selbstporträt vor der Staffelei« sind im Museum ausgehängt. Darüber hinaus hat die zuständige Stiftung in den vergangenen Jahren mit der Sammlung weiterer Kunstwerke von anderen Künstlern begonnen.

Tipps & Infos

In den Sommermonaten bilden sich lange Warteschlangen vor dem Museum. Mit Wartezeiten von über zwei Stunden muss gerechnet werden. Tipp: Karten unbedingt schon im Vorfeld online kaufen.

Top 6: Rijksmuseum

Das Rijksmuseum zählt zu den größten Museen in den Niederlanden für Gemälde und Kunstwerke aus dem Goldenen Zeitalter des 17. Jahrhunderts und bildet damit das Herzstück Amsterdamer Kunstgeschichte. Vor allem bewahrt es einige der wichtigsten Gemälde niederländischer Künstler, darunter die berühmte Nachtwache von Rembrandt. Das Gemälde, wie auch zahlreiche weitere Meisterwerke, unter anderem von Jan Vermeer und Frans Hals, sind Teil der Ehrengalerie, die zu den Höhepunkten eines Besuchs zählt. Darüber hinaus können bis zu 8.000 weitere Exponate begutachtet werden. Zu den weiteren Höhepunkten zählen die Marinemodelle und die umfassende Sammlung asiatischer Kunstwerke.

Tipps & Infos

Für das Rijksmuseum sollte man sich ausreichend Zeit lassen. Kunstinteressierte können hier gut einen ganzen Tag verbringen. Auch ein Blick auf das Gebäude schadet nicht, ist dieses ein Werk vom berühmten niederländischen Architekten Pierre Cuypers.

Top 7: Oude Kerk

Die Oude Kerk (übersetzt „Alte Kirche“) ist eines der ältesten Gebäude Amsterdams. Der sakrale Bau wurde bereits 1300 errichtet und in den nachfolgenden Jahrhunderten stetig ausgebaut. Trotz mehrfacher Renovierungsarbeiten konnte der historische Charme der Kirche gut erhalten bleiben, was vor allem an den schönen Buntgläsern und der alten hölzernen Decke sichtbar wird. Abgesehen davon ist die Kirche im Inneren sehr schlicht gehalten. Leider wächst der Renovierungsaufwand stetig, weshalb immer häufiger Arbeiten am Gemäuer erfolgen. Bemerkenswert aus heutiger Sicht ist auch ihr Standort. Obwohl die Kirche in der Vergangenheit große Probleme mit dem Umgang der Prostitution sah, etablierte sich rund um die Oude Kerk das Rotlichtviertel der Stadt. Ein Indiz für den »lockeren« Umgang der Amsterdamer bei den Themen Religion und Prostitution, ohne das eine solche Verbindung niemals möglich gewesen wäre. 

Tipps & Infos

Die Oude Kerk beherbergt mit über 2.500 Gräbern zahlreiche historisch wichtige Amsterdamer Persönlichkeiten, darunter auch Saskia van Uylenburgh, die Ehefrau Rembrandts.

Top 8: Het Scheepvaartmuseum

Ein weiteres Museum in Amsterdam ist das Het Scheepvaartmuseum, zu Deutsch das „Nationale Schifffahrtsmuseum“. Hier erhalten Besucher einen umfassenden Überblick über die Entwicklung und Geschichte der niederländischen Schifffahrt. Hierfür werden zahlreiche nationale wie internationale Ausstellungsstücke präsentiert. Vor allem während des Goldenen Zeitalters besaßen die Niederlande die größte Handelsflotte der Welt. Doch auch die Gegenwart des Schiffsverkehrs, samt Container- und Kreuzfahrtschiffe, ist Teil der Ausstellung. Höhepunkte sind die weiße-goldene Königsschaluppe sowie der originalgetreue Nachbau des Dreimasters »Amsterdam« aus 1749.

Tipps & Infos

Bereits das Gebäude des Museum zählt zu den Höhepunkten eines Besuchs. Im ehemaligen Arsenal der niederländischen Kriegsmarine wurden früher Material und Munition gelagert. Hierfür errichtete man das Bauwerk extra auf einer künstlichen Insel - inmitten des Hafens.

Top 9: Rembrandthuis

Einen umfassenden Einblick in das frühere Leben und Arbeiten des berühmten niederländischen Malers Rembrandt van Rijn ermöglicht das einstige Wohnhaus des Ausnahmekünstlers. Von außen äußerst unscheinbar, eröffnet sich im Inneren ein originalgetreuer Aufbau der Wohn- und Arbeitsräume. Rembrandt kaufte das 1606 erbaute Haus, nachdem er gemeinsam mit seiner Frau 1639 nach Amsterdam zog. Neben Hauswirtschaftsräumen wie die Küche oder dem Wohnzimmer, sind auch die Arbeitsräume Rembrandts einsehbar, in denen klassische Malerarbeiten stattfanden oder angekaufte Kunstgegenstände des Künstlers aufgestellt wurden. Das Museum eröffnete 1999 erneut, nachdem die Räume in den Originalzustand zu Zeiten Rembrandts aufwendig zurückversetzt wurden.

Tipps & Infos

Der Schwerpunkt des Museums liegt mehr auf der Präsentation der Räumlichkeiten und des Lebens des Malers und weniger auf seine Werke. Aus diesem Grund finden sich hier keine seiner berühmten Gemälde. Dafür werden hier die meisten seiner Radierungen gezeigt.

Top 10: Begijnhof

Dem Trubel der Amsterdamer Altstadt entflieht man am besten für einen kurzen Moment durch eines der unscheinbaren Tore hin zum Begijnhof. Hat man dieses durchschritten, verstummen sofort alle Stadtgeräusche und man fühlt sich sofort an einen anderen Ort versetzt. Vollständig umgeben von hohen Grachtenhäusern, ist der Begijnhof eine Hinterlassenschaft einer ausgestorbenen Glaubensgemeinschaft von christlich-katholischen Menschen, die sich trotz ihres religiösen Lebens der katholischen Ordenszugehörigkeit abwandten. Die Ordensmitglieder lebten ein einfaches Leben und bildeten oftmals kleine Gemeinschaften, abgetrennt von der restlichen Stadt.

Tipps & Infos

Die Abspaltung von der katholischen Kirche war zum 14. Jahrhundert das Todesurteil vieler Begijnen, nachdem die Kirche alle Anhänger als Ketzer betrachtete und zur Verfolgung aufrief. Gleichwohl konnte sich der Orden bis ins 21. Jahrhundert halten. 2008 starb das letzte Mitglied.